Es gibt Dinge im Leben, die wir tun und in die wir sogar relativ viel Zeit und Energie investieren, die so für uns aber keinen Sinn machen. Und während wir mit diesen Dingen beschäftigt sind, fließt das Leben ganz ungesehen in all seiner Schönheit an uns vorüber. Mechanismen und Begebenheiten, über die wir uns bewusst sein sollten, um uns diesen Raum von unserem Verstand zurückzuerobern, um im Jetzt zu sein und keinen Moment zu verpassen oder mit Grübeln zu vergeuden:
1. Es Anderen recht machen zu wollen
Menschen sind so unterschiedlich und so individuell. Das heisst, auch ihre Ansichten, Meinungen, Vorstellungen und Ansprüche sind extrem unterschiedlich und individuell. Zumal sich all diese Dinge mit seiner Laune, seiner Tagesverfassung und den Umständen um ihn herum jederzeit nochmals verändern können.
Es einem anderen Menschen recht machen zu wollen und damit auch genau seinen Geschmack und Zeitgeist zu treffen und seinen Ansprüchen in dem einen Moment, in dem Du es versuchst, gerecht zu werden, ist fast wie ein Sechster im Lotto. Selbst wenn Du meinst, die Person schon gut zu kennen, kannst Du nie sicher wissen, was sie gerade in diesem Augenblick braucht oder eben auch nicht braucht. Also versuch es gar nicht erst.
Außerdem bist Du nicht auf dieser Welt, um anderen Menschen gerecht zu werden. Du bist hier, um Dir selbst gerecht zu werden. Wir sind alle hier, um nur uns selbst gerecht zu werden. Das mag auf den ersten Blick sehr egoistisch erscheinen, aber getreu nach dem Motto: „Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.“, bleibt niemand außen vor, wenn sich jeder selbst in den Fokus seiner eigenen Aufmerksamkeit stellt. Ganz im Gegenteil. Je näher wir uns selbst sind, desto stärker wächst unser Gefühl für Andere. Unser Empathieempfinden wächst und wir können nicht umhin als unserem Umfeld liebevoll, aufrichtig und authentisch zu begegnen.
2. Über Dinge nachdenken, die Du nicht ändern kannst
Dinge passieren einfach. Auch Dinge, die nicht schön sind. Genauso gibt es Dinge, die wir selbst tun oder auch unterlassen, sagen oder nicht sagen, die wir hinterher bereuen. Was auch immer es sein mag, es gibt immer wieder Situationen, über die wir hinterher noch lange, lange nachdenken, obwohl uns klar ist, dass wir sie nicht ändern können bzw. wir alles getan haben, was getan werden konnte. Wenn Du jedoch merkst, dass von einer Sache, die Dir noch durch den Kopf geht, nichts anderes mehr zu erwarten ist als bereits geschehen ist, dann lass die Geschichte los, auch wenn das Ergebnis nicht gänzlich zu Deiner Zufriedenheit ist. Es bringt nicht, an ihr festzuhalten und nicht mit ihr abzuschließen, außer dass sich Deine Gedanken dazu permanent im Kreis drehen.
3. Dich selbst verurteilen
Das schlimmste, was Du machen kannst, ist, Dich selbst zu verurteilen. Das klingt zwar erst einmal übertrieben, doch trennen Dich Selbstverurteilungen absolut von Dir selbst ab. Sie unterbinden jegliche Liebe zu Dir und dem, was und wie Du bist. Verurteilst Du Dich selbst, schneidest Du Dich von jeglicher Akzeptanz Dir selbst gegenüber vollkommen ab.
Damit verhinderst Du auch, dass Du anderen Menschen mit einer akzeptierenden Haltung begegnen kannst. So wie Du mit Dir umgehst, gehst Du im Umkehrschluss auch mit anderen um. Und wie Du mit Anderen umgehst, lässt Menschen Rückschlüsse darauf ziehen, wie Du zu Dir selbst stehst. Da beisst sich quasi die Katze in den Schwanz.
Ob Dir nun an anderen Menschen etwas liegt oder nicht sei erst einmal dahin gestellt (wünschenswert wäre natürlich, dass Dir Menschen um Dich herum nicht egal sind), solltest Du selbst Dir zumindest es wert sein, gut zu Dir zu sein. Denn ist niemand gut zu Dir (und es gibt sicher genug Menschen auf diesem Planeten, die dieses Gefühl haben), dann ist man es doch wenigstens zu sich selbst. Wir können niemals verlangen, dass uns Menschen gut behandeln, weil wir Andere nicht lenken können. Den einzigen Menschen, den wir beeinflussen können, sind wir selbst.
Sei Dir selbst also Freund, aber niemals Feind.
4. Angst vor Veränderungen zu haben
Veränderungen passieren, ob wir das wollen oder nicht. Und sie passieren ständig. Nichts und niemand kann sie aufhalten. Nichts und niemand kann sie verhindern. Veränderungen sind Veränderungen sind Veränderungen. Sie geschehen von Moment zu Moment zu Moment. Immer. Das Leben ist wie ein Fluß. Immer fliesst es und bringt damit unweigerlich Veränderungen mit sich, auch wenn unsere Wahrnehmung zu grob ist, um uns diesen Vorgang des steten Wandels in jedem Augenblick aktiv erleben zu lassen.
Manchmal gibt es Phasen, in denen es für uns auch fühlbar oder sichtbar mehrere Veränderungen gibt. Manchmal fühlen wir richtig, wie sich Dinge in und um uns herum verändern. Wir sind dann oft unsicher in diesen Zeiten, Ängste zeigen sich, Entscheidungen werden fällig. Manchmal zeigt auch nur ein unterschwelliges Unbehagen an, dass etwas in der Änderung begriffen ist.
Was es auch sein mag: Schau, dass Du die Veränderungen zulassen kannst. Halte nichts fest, was nicht festzuhalten ist. Gib Dich dem Wandel hin. Er kommt sowieso. Ob Du das willst oder nicht. So schön eine Sache oder ein Zustand auch ist oder war, er wird wieder vergehen. Aber eben diese Tatsache kann auch in vermeintlich schlechten Zeiten ein Trost sein, in denen wir manchmal denken, etwas nicht mehr aushalten oder ertragen zu können. Dinge, die uns weh tun, verletzen oder uns traurig machen. Auch das ist kein Zustand von Dauer.
Gib Dich dem hin, was passieren will, denn alles darf sein.
5. Grübeln und nachdenken
Diese beiden Tätigkeiten bringen so überhaupt gar nichts. Grübeln ist völlig nutzlos. Grübeln sind Gedanken, die sich im Kreis drehen, auf denen wir herumkauen, sie drehen und wenden, aber sich an dem, wie es ist, nichts zu ändern scheint. Und Nachdenken musst Du am Tag immer nur kurz, wenn es darum geht für eine Sache eine konstruktive Lösung zu kreieren. Den Rest der Zeit verbringst Du zwar mit Nachdenken, doch hat dieses dann keinen Wert mehr und der Verstand reibt sich selbst auf.Auch hier kaut der Geist auf sich selbst herum, dreht und wendet jeden Gedanken zig mal, käut immer nur dieselben Inhalte wieder, kramt alte Sachen hervor, bereut, macht sich Sorgen, wälzt Ängste, plant Termine (die übrigens längst im Terminkalender vermerkt sind und so auch nicht vergessen werden können).
Schau also, dass Du im Augenblick bleibst. Überlass Deinen Verstand nicht sich selbst. Dabei kommt er nur auf dumme Gedanken und stellt nichts Sinnvolles mit sich an. Nimm also wach und bewusst wahr, was Du gerade tust. Sei bei dem, was Dich im Augenblick umgibt und im Zweifelsfall bleibe bei Deinem Atem.